Am Mittwoch (27.02.2020) trafen sich Woges-Sprecher, Woges-Förderrat sowie Vertreter der beiden Gewinner-Schulen der letztjährigen Projektförderung. Insgesamt loben die vier Herner Wohnungsgenossenschaften (WHS, WSW, Wohnungsverein Herne und Kettler Baugenossenschaft) jährlich 10.000 Euro für Herner Schulen, Vereine und Institutionen aus. Dass nun der Förderbeirat bei zwei Bewerbern bei je 1.600 Euro Förderung nicht mehr viel entscheiden musste, ärgert die Woges-Verantwortlichen: „Wir stellen nun bereits seit Jahren fest, dass die Anträge deutlich weniger werden. Für uns ist diese Entwicklung in keinster Weise nachvollziehbar, vor allem da wir die Institutionen postalisch anschreiben und zudem auch die Herner Medien nutzen, um auf die Fördermöglichkeit aufmerksam zu machen“, so Woges-Sprecherin Daniela Schwarz. „Es sei fast so, als ob die Herner Schulen keinen Bedarf an weiteren finanziellen Zuschüssen hätten“, ergänzt sie. Diese Meinung teilt Volker Gößling nicht. Der Schulleiter des Pestalozzi-Gymnasiums, welcher im Zuge der Preisverleihung seinem Gewinner-Team unterstützend zur Seite stehen wollte, beklagt viel mehr den stetig zunehmenden Arbeitsumfang bei den Lehrkräften: „Meine Kollegen und Kolleginnen stehen dem Problem gegenüber, immer mehr Arbeit umsetzen zu müssen. Dabei fallen oftmals dann E-Mails oder Anschreiben in Vergessenheit die eigentlich fest eingeplant waren“. An dem Woges-Förderprojekt würde es definitiv nicht liegen. „Wir freuen uns, dass es solche Förderungen gibt. Vor allem da hierbei auch Zeitaufwand und Ertrag in Relation stehen“, findet Gößling. Gemeint ist hier der mit drei DinA4-Seiten kurzgefasste Förderantrag.
Geld wurde an diesem Mittwoch aber auch noch vergeben. Mit dem KULTURcafé des Mulvany Berufskolleg hat eine Institution gewonnen, die den Schülern die Möglichkeit bietet, sich mit Begriffen wie „Vielfalt“ und „Identität“ zu befassen. „Wir versuchen immer aktuelle Geschehnisse aufzugreifen und diese mit den Schülern zu diskutieren“, erklärt Kathrin Wagner, zuständige Lehrerin. Zusammen mit vier weiteren Kolleginnen hat sie das KULTURcafé am Europatag 2013 ins Leben gerufen, um mit den Schülern besser ins Gespräch zu kommen und gleichzeitig diese für alltägliche Themen zu sensibilisieren. Seitdem finden monatlich unterschiedliche Veranstaltungen statt wie zum Beispiel Diskussionsrunden oder Vorträge. „Wir möchten das Geld nutzen, um das Angebot weiter auszubauen und damit den Schülern und Schülerinnen mehr Möglichkeiten und Projekte anzubieten“, so Wagner.
Beim Pestalozzi-Gymnasium dreht sich hingegen alles um den neugestalteten Atriumhof. Dieser soll sich zur Bewegungs-, Begegnungs- und Aktionsstätte hin entwickeln und mit seiner Kletterwand das Highlight bilden. Andrea Knöfel als Vertreterin des Fördervereins Pestro e.V. und Alexander Saeger als zuständiger Ansprechpartner des Landesprogramms Bildung und Gesundheit nahmen Scheck und Urkunde dankend entgegen. „Es liegt noch ein weiter Weg vor uns ehe wir sagen können, dass wir fertig sind. Aber leider sind wir immer von finanziellen Zuschüssen wie hier in diesem Fall abhängig“, erklärt Knöfel. Zurzeit arbeiten Schüler und Lehrer wöchentlich nach Schulschluss an der Fertigstellung der Anlage. „Wir stellen uns vor, dass der Atriumhof später ein Stadtteilprojekt wird, an dem Vereine und Gruppen für einen geringen finanziellen Obolus teilhaben können. Hier ist besonders die Kletterwand zu erwähnen, die zum Mitmachen einlädt“, so Schulleiter Volker Gößling. Zunächst sollen nun weitere Lehrkräfte im Klettern geschult werden, bevor die Schüler selbst die Verantwortung übernehmen und anderen Einweisungen erteilen. Jetzt jedoch fehle es erstmal an der Grundausstattung für das Klettern: „Seile, Haken und weiteres Klettermaterial müssen angeschafft werden. Als Schulträger sprechen wir in diesem Fall von neuwertigem Equipment, welches TÜV-Zertifiziert ist. Das ist natürlich erst einmal ein hoher Kostenfaktor“, weiß Gößling. Mit der entsprechenden Woges-Spende können die Anschaffungen nun realisiert werden und Schüler sowie Lehrkräfte aktiv an der Kletterwand üben. Den nächsten Förderantrag hat Gößling auch schon bereits gedanklich fertiggeschrieben: Die Garten-AG arbeitet zurzeit daran, den Außenbereich einladend zu gestalten, damit die Schüler und Schülerinnen im Sommer eine angenehme Alternative zum stickigen Klassenraum erhalten.
Für Woges-Sprecherin Heike Jewanski hat die Preisvergabe wieder einmal gezeigt, welche großartigen Projekte durch die Förderung realisiert werden können: „Egal, ob es sich um politische Sensibilisierung oder die Gestaltung eines Atriumshofs geht: In beiden Projekten werden junge Menschen gefördert und erhalten somit einen wesentlichen Mehrwert, den der Schulträger im Regelfall in der Form nicht leisten kann. Für uns als Woges ist die Projektförderung DAS Mittel, um engagierten und vorangehenden Bürgern finanziell unter die Arme zu greifen, damit sie das Zusammenleben in unserer Stadt lebens- und liebenswerter gestalten“. In diesem Jahr, so haben die Verantwortlichen der Marketinginitiative entschieden, können sich alle Herner Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen sowie soziale und kulturelle Einrichtungen um einen Zuschuss bewerben. Bis zum 31.12.2020 müssen die Projekte eingereicht werden. Das entsprechende Formular gibt es hier auf der Seite zum Download.
Foto: Tolle Projekte können durch die Woges-Förderung umgesetzt werden: v. l. Laura Förster (Wohnungsverein Herne), Manfred Günther (Förderbeirat), Volker Gößling (Pestalozzi-Gymnasium), Kathrin Wagner (Mulvany Berufkolleg), Heike Jewanski (Woges), Daniela Schwarz (Woges), Franz Florczak (Förderbeirat), Andrea Knöfel (Pestalozzi-Gymnasium), Marco Volkar (Woges), Susanne Tobias (Förderbeirat) und Alexander Saeger (Pestalozzi-Gymnasium)